112 Jahre SIXT. 112 Jahre Tradition.

Existenzgründung - Was müssen Sie beachten?

Businessplan erstellen
Finanziell vorbereitet sein
AG, OHG, Unternehmergesellschaft
Rechtsform - Rechte und Pflichten
Fördern lassen
Welche Unterstützung gibt es für Ihren Start?

Freiberuflich sein – sich als eigener Chef selbstständig machen, davon träumen viele. Das eigene Feinkostgeschäft, der eigene Handwerksbetrieb, mit einem Steuerbüro. Das Hobby zum Beruf machen, Honig herstellen und im Onlineshop verkaufen – oder Origami herstellen.

Das tat Kristina Wißling während ihres Studiums, als Hobby, nebenbei. Nach dem Studium folgte erst eine Arbeit als freiberufliche Illustratorin, ehe sie die Idee, Origami für die Industrie herzustellen, realisierte. Aller Anfang war schwer, erzählt sie dem Existenzgründungsportal des Bundesministeriums der Wirtschaft und Energie (BMWi). Akquise, Förderung, Netzwerk, Know-how.

350.000 Gründer pro Jahr – Deutschland ist ein Gründerland. Jeder vierte Neustart im innovativen Sektor, wie der IT, der Großteil im Handwerk und Handel. ABER: den 350 Tausend Neugründungen stehen jährlich 380.000 Geschäftsaufgaben entgegen.

Hier ist eine Lücke, die als Chance genutzt werden kann. Ebenso aber auch ein Risiko, denn eine Existenzgründung muss gut geplant und durchdacht sein.

Peter Heiligensetzer und Armin Schmidt von German Bionics Systems aus Augsburg hatten eine Idee – doch haben wollte die niemand. So machten die beiden Cousins sich mit einem Exoskelett selbstständig. Keine Konkurrenz in Deutschland oder Europa, da war der Erfolg vorprogrammiert, oder?

„Als Start-up waren wir für die gar nicht geschäftsfähig.”

Quelle: Rupert Stuffer, Collaboration Factory zu stern.de

Andere machen es gleich mehrmals – jedes Mal ein Stück weit besser. So wie Rupert Stuffer von der Collaboration Factory. Sein erstes Unternehmen hatte er in den 80er Jahren. 2014 die nächste Gründung: Ihr Produkt cplace ist eine Software, die hilft, komplexe Projekte geschickt zu managen. Komplett anpassbar auf Kundenseite. Doch auch hier war aller Anfang schwer, wie Stuffer dem Stern sagte: „Wir mussten unser Produkt erst mal für große Konzerne kaufbar machen. Als Startup waren wir für die gar nicht geschäftsfähig.“

Erfahren Sie mehr in unserem Whitepaper zur Existenzgründung. Ziehen Sie Punkt für Punkt nach, welche Schritte notwendig, welche Möglichkeiten vorhanden, was Sie bedenken sollten. Damit Ihr Traum nicht platzt und Sie die Freiheit genießen, wegen der Sie den mutigen Schritt in die Existenzgründung wagen.

Grundlagen Selbstständigkeit

Selbstständigkeit und Freiberufler

Definition

Wortwörtlich steht selbstständig sein für eigenverantwortliches Handeln. Im betrieblichen Sinne ist es der Gegensatz zum Angestelltenverhältnis. Der Einstieg in die berufliche Selbstständigkeit und die Lösung vom abhängigen Beschäftigungsverhältnis ist die Existenzgründung. Freie Einteilung der Arbeitszeit, freie Ortswahl, Arbeitsdauer – kein Chef, der einem sagt, was zu tun ist. Dafür obliegt sämtliches Unternehmerrisiko den eigenen Händen. Motivation, Planung, Überblick, für alles sind Sie als Selbstständiger eigenverantwortlich.

Selbstständigkeit oder Freiberuf als Existenzgründung eignet sich für viele Tätigkeiten, Architekten, Künstler, Techniker. Aber auch als Buchprüfer, Betriebswirt oder Wirtschaftsprüfer und -berater lohnt es sich, die Idee der Existenzgründung zu prüfen. Immer mehr Menschen in Deutschland ergreifen die Gelegenheit, 2018 schon fast 1,5 Millionen. 1992 waren es nur knapp 500.000 Freiberufler, veröffentlichte die IFB Uni Erlangen-Nürnberg im Juli 2018.

Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) ermittelte in einer Umfrage, dass über 85% aller Freiberufler und Selbstständigen den gleichen Schritt erneut wagen würden. Laut dem Bundesverband der Freien Berufe (BFB) wagen über 85% aller Freiberufler den Schritt erneut, wenn sie die Wahl haben. Was macht die Selbstständigkeit so besonders? Fast 90% aller Freiberufler schätzen die Selbstbestimmtheit, erst mit 58% folgt die freie Zeiteinteilung. Das Verwirklichen der eigenen Potenziale und der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen, Ideen umsetzen und Marktlücken nutzen stehen auf der Positivliste.

Statistik über Selbstständigkeit
Statistik über Zufriedenheit

Selbstständigkeit VS Freiberufler

Selbstständigkeit als Existenzgründung eignet sich für viele Berufe, als Freiberufler achten Sie auf die Eingruppierung. Das Einkommensteuergesetz nennt konkret Berufe, die vom Fiskus als freie Berufe definiert werden (§ 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG). Als Grundeignung erwartet den zukünftigen Freiberufler eine fachliche Eignung, durch Ausbildung oder Studium. Diese so genannten Katalogberufe sind in vier Kategorien eingeteilt.

Heilberufe

  • Ärzte
  • Zahnärzte
  • Tierärzte
  • Heilpraktiker
  • Krankengymnasten

Rechts- und Wirtschaftsberatende Berufe

  • Volks- und Betriebswirte
  • vereidigte Buchprüfer
  • Steuerbevollmächtigte
  • Rechtsanwälte
  • Notare
  • Patentanwälte
  • Wirtschaftsprüfer
  • Steuerberater

Technisch- Wissenschaftliche Berufe

  • Handelschemiker
  • Lotsen
  • Ingenieure
  • Architekten

Medien- und Sprachberufe

  • Dolmetscher
  • Übersetzer
  • Journalisten
  • Bildberichterstatter

Sollten Sie Ihren Beruf dort nicht finden, gibt es die Möglichkeit, mit einem „ähnlichen Beruf“ Freiberufler zu werden (ebenso § 18 Abs. 1 Nr. 1 EStG). Der Beruf muss einem bestimmten Katalogberuf in allen wichtigen Punkten entsprechen, Sie eine ähnliche Ausbildung vorweisen und eine vergleichsbar ähnliche berufsrechtliche Regelung herrscht.

Voll- oder Nebenerwerb

HORROR EXISTENZGRÜNDUNG: 60 Stunden Arbeiten, keine Zeit für die Familie, Sport oder Hobbies? Von wegen, mehr als die Hälfte aller Existenzgründungen erfolgen im Nebenerwerb meldet die Gründerplattform der KfW. Eine Existenzgründung “light” quasi, reduzierter Markteintritt, Gründung ausprobieren! Die freie Wahl für den Gründer und die Gründerin, 10 Prozent, 40? Nur mehr als 50 dürfen es nicht sein, denn bei einer festen Anstellung greift das Arbeitszeitgesetz. Doch es gibt auch ein paar Tücken sagt das Serviceportal des Wirtschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg.

Vorteile der Nebenerwerbsgründung

  • Absicherung: durch Haupterwerb sind Sozialabgaben abgedeckt
  • Fixum an Gehalt als Eingang durch den “Brotjob”
  • Schaffen eines 2. Standbeins
  • Aktives Testen der Geschäftsidee mit geringem Risiko
  • Markterkundung: greift mein Business überhaupt?
  • Geringerer Kapitalbedarf
  • Geringerer Zeitbedarf, zeitliche Flexibilität (Vorteil für Mütter/Väter von Kindern)
  • gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Private Freiheiten
  • Einnahmenüberschussrechnung bei Umsatz unter 500.000 Euro oder der gewerbliche Gewinn unter 50.000 Euro im jeweiligen Geschäftsjahr
  • langsames Herantasten an die Selbstständigkeit. Frage: Ist das wirklich das Richtige für mich?

Nachteile der Nebenerwerbsgründung

  • ALG I: Sie dürfen nur 14:59 Stunden nebenbei arbeiten, maximaler Nebenerwerbsverdienst 165 Euro anrechnungsfrei
  • ALG II: keine Stundenbegrenzung, Höhe des Einkommens gilt, Grundfreibetrag 100 Euro, höhere Einkommen gestaffelt anrechnungsfrei
  • viele Förderungen gelten nur für Vollerwerbsgründungen, Kreditsituation anders
  • bei andauernden Verlusten der Selbständigkeit wird vom Finanzamt “Liebhaberei” unterstellt, keine steuerlichen Erleichterungen und Betriebsausgaben können zurückgefordert werden, wenn sie steuerlich geltend gemacht wurden
  • Nebentätigkeit darf nicht in Konkurrenz zur Tätigkeit des Arbeitgebers stattfinden
  • Arbeitgeber muss in manchen Fällen zustimmen, am Besten anfragen
  • Laufende Kosten müssen niedrig sein, da geringere Einkünfte als bei Vollerwerb erwartet werden (Miete, Inventar, etc.)
  • Gewisse Bereiche ausgeschlossen, beispiel Einzelhandel im Ladengeschäft
  • Anmeldung beim Gewerbeamt vonnöten
  • Kenntnis der gesetzlichen Vorgaben

Existenzgründung mit einem eigenen Unternehmen

Statistik über IHK Seminarteilnehmer

Für alle die keinen Beruf haben, der sich als Freiberufler/Selbstständiger ausüben lässt: mit einer Firma seine Brötchen verdienen. 350.000 neue Firmen entstehen in Deutschland derzeit pro Jahr. Grundsätzlich kann jeder eine Firma gründen, wenn er oder sie mag. Doch eine Gründerwelle ist nicht in Sicht, sagt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Immer mehr Deutsche stellen sich eine Selbstständigkeit vor – wenige tun es. Die meisten Gründungsinteressenten zieht es in den Handel und die Dienstleistungen – 84 Prozent. Der Vorteil: vergleichsweise wenig Kapitaleinsatz und rasche Umsetzung.

1. Eine Firma übernehmen

Für alle die keine eigene Idee verwirklichen, aber eine eigene Existenz aufbauen wollen, ist eine Unternehmensnachfolge eine gute Möglichkeit, Träume zu realisieren. Aktuell suchen fast 6000 Firmen einen Nachfolger auf www.nexxt-change.org, der Unternehmensbörse des Bundeswirtschaftsministeriums. Die meisten Gründungen pro Einwohner gibt es – in Berlin, wenig überraschend. Mit 54 Gründungen auf 10.000 Einwohner liegt die Start-up-Hauptstadt vorne. Hamburg und Bremen folgen mit Abstand – ist eine Großstadt ein gutes Pflaster für eine Gründung? Mitnichten, auch Hessen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen liegen über dem Gesamtdeutschen Durchschnitt. Schlusslichter sind laut Institut für Mittelstandsforschung Bonn Thüringen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg.

Der Blog der Buchhaltungs-Software sevDesk berichtet von jährlich 22.000 Firmen, die einen Nachfolger suchen. Da sollte auch das richtige Unternehmen für Sie dabei sein, oder?

Es gibt viele Vorteile, aber auch Punkte, die Sie bedenken sollten

  • Sie übernehmen eine bestehende Produktionskette! Bitte beachten Sie, dass Lieferanten, Mitarbeiter und schlussendlich auch die Kunden dem vorherigen Betreiber loyal über lange Jahre die Treue gehalten haben. Diese Treue gilt es, zu bestätigen, zu erneuern und auszubauen. Zu viele Änderungen auf einmal schrecken ab, gehen Sie behutsam und sensibel vor. Weiterhin sind die Produktionsschritte etabliert, mit Ihrem frischen Blick sehen Sie aber Schwächen und ändern diese. Doch das berühmte Zitat “alte Zöpfe abschneiden” erschreckt auch – Mitarbeiter, Lieferanten, Kunden – viele wollen den Status quo beibehalten. So kann es passieren, dass langjährige Kollegen mit entsprechendem Fachwissen mit Ihren Plänen nicht einverstanden sind. Unser Tipp: von Anfang an offen das Gespräch suchen, das nimmt die Angst vor dem fremden neuen Chef. Überlegen Sie sich vorher gut, welche Richtung Sie einschlagen wollen. Ganz anders als der Vorgänger, exakt so oder eine mittlere Alternative? Hier geht es auch um die Frage, wie Sie Ihr Unternehmen positionieren wollen.
  • Der Start des Unternehmens geht an Ihnen vorbei – somit auch die Chancen, Prozesse, Mitarbeiter und Firmenkontakte neu aufzubauen. Planen Sie höhere Kosten ein: das Unternehmen, dass Sie übernehmen hat schon einen Marktwert. Das Gründungskapital wurde investiert, die Stammeinlagen für eine GmbH bereits geleistet. Verträge sind ausgearbeitet, geschlossen und aktiv. Diesen lässt sich der Vorbesitzer natürlich auszahlen. Das Inventar und Maschinen sind vorhanden, prüfen Sie genau, ob diese noch aktuellen Standards entsprechen und ob die Wertangabe aktuell ist. Nehmen Sie gerne einen Fachmann mit zu der Begutachtung, eine Beanstandung nach Vertragsabschluss ist schwer durchzusetzen.
  • Das gleiche gilt für die Haftung des Unternehmens. Sie übernehmen historische Verbindlichkeiten, Rechtstitel und auch Steuerschulden. Schauen Sie sich daher genauestens die Bücher an.
  • Sind Sie neu im Geschäft kann der Vorbesitzer in Form von Anteilen (bei entsprechender Rechtsform) oder als Senior-Buddy Ihnen behilflich sein, das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen. Er kann Ihnen aber auch hinderlich sein, wenn er Ihre Position nicht akzeptiert und eigentlich stiller Geschäftsführer bleibt.
  • Da das Unternehmen bereits existiert, haben Sie bereits Volumen, Marktanteile und weitere Zahlen und Fakten vorliegen. Dieses hilft Ihnen bei Ihrer Bank, um eine Finanzierung Ihres Traums zu erreichen. Auch einen Businessplan brauchen Sie nicht abzuschätzen, sondern tragen die bereits aus den Vorjahren bekannten Daten ein.
  • Lassen Sie sich helfen, neben Gründungsinitiativen gibt es auch Anlaufstellen speziell für Firmenübernahmen. Bei der KfW gibt es extra Gründerzuschuss mit einer Auswahl an Förderprodukten. Auf der Gründerplattform (eine Initiative der KfW mit dem Bundeswirtschaftsministerium finden sich weitere Informationen zu Förderprogrammen. Auch Gründerevents sind dort verzeichnet, informieren Sie sich auf Fachmessen, Workshops vorab – oder netzwerken, das A und O jeden Erfolges!

2. Franchise-Unternehmen: Die Lizenz zum Gründen

Haben Sie schon mal von Konzessionskauf gehört? Wenn nein, speichern Sie diesen Begriff, falls Sie eine Existenzgründung mit einem Franchise-Partner anstreben. Mit einer Konzession erlaubt der Staat Firmen Gewerbe mit einem Allgemeingut auszuüben, aber auch Firmen erlauben anderen Unternehmen zum Beispiel Konzessionsware herzustellen. Der französische Begriff „franchise“ (heute eher englisch ausgesprochen) steht heutzutage für die Partnerschaft zwischen einem Rechteinhaber und einem Rechteübertragenen. Für beide eine Win-Win Situation! Sie denken an Burger, Kaffee, Hotel und Backwaren? Mitnichten sagt der Bundesverband der Franchiseunternehmer. Prinzipiell ist in jedem Bereich Franchise möglich, Dienstleistungen, stationäre Shops. Neben Dienstleistungen ist auch Vertriebs- sowie Produktfranchise möglich. Beim Vertriebsfranchise verkaufen Sie Waren einer Dachmarke in Lizenz, nach diesem Prinzip arbeitet die Baumarktkette OBI und der Body Shop. Einer der ersten war der Nähmaschinen-Hersteller Singer bereits im 19. Jahrhundert. Im Dienstleistungsbereich nutzen Sie die Dachmarke und bieten Ihre Tätigkeit an. Aktuell arbeiten so die Schülerhilfe, Kieser Training und die Hotelkette Holiday Inn. Im Produktfranchise produziert der Franchisenehmer das Produkt des Franchisegebers und vertreibt es. Getränkehersteller nutzen diese Option, im Franchisemarkt ist das Segment aber eher klein.

Unter franchise-top-10.de sind mögliche Partner zusammengefasst, von der Bäckerei über Betreuung und Pflege von Senioren bis hin zu Fitness-Studios. Und wenn Sie kein geeignetes Unternehmen finden, fragen Sie doch bei Firmen an, ob diese Ihr Erfolgsmodell nicht via Franchise ausweiten wollen.

Vorteile für Sie als Franchisenehmer

Ihr größter Vorteil ist die „gmahde Wiesn“, wie man in Bayern sagt. Das Geschäftsmodell ist erprobt und etabliert und erfolgreich am Markt. Bekannt ist die Marke auch, das müssen Sie nicht mehr unternehmen. Nur der Ausbau und lokale Bekanntheit sind Ihre Sache.

Ein starker Partner im Background macht Ihnen die Finanzierung leichter. Auch wenn es Sie etwas kostet, das Franchisenetzwerk und die Optionen zu nutzen, haben Sie doch eine Hilfe im Hintergrund, die jede Bank lieben wird. Verlässliche Daten aus anderen Märkten stehen Ihnen ebenso zur Verfügung wie exakte Investitionskosten, da Sie den Gründungsschritt überspringen, bei dem Sie Angebote für Internet, Mobiliar und alles andere einholen. Meist sieht der Franchisegeber einen fixen Eigenkapitalbetrag vor, den Sie mitbringen müssen, auch dieses ein verlässlicher Wert für Finanzierungsoptionen und Ihre Kreditwürdigkeit. Doch Vorsicht, für eine McDonalds-Filiale benötigen Sie eine halbe Million Euro Startkapital laut dem Franchise-Ratgeber FranchisePortal, für ein Unternehmer der Altbausanierung mit Bossmann lediglich 1000 bis 5000 Euro. Planen Sie gut!

Der Partner hilft bei vielen Entscheidungen: Standortsuche, Einrichtung eines möglichen Ladenlokals, IT-Netzwerk, Arbeitsabläufe und administrative Tätigkeiten. Nutzen Sie dessen Erfahrung ruhig aus! Sie profitieren weiterhin von Marketingaktionen der Marke, ohne selber aktiv werden zu müssen.

Sie nutzen die Produktions- und Einkaufsketten des Partners. Da dieser eine größere Menge abnimmt handelt er bessere Konditionen aus, als Sie mit einem Kleinunternehmen bekommen würden.

Franchise ist auch ein Weiterbildungsnetzwerk: der Franchisegeber bietet oft Workshops zu neuen Produkten, Arbeitsabläufen und aktuellen Themen an.

Sie müssen Aufträge generieren – aber einige werden direkt über die Dachmarke kommen, deren Webseite, Prospekte, Internetsuchende. Eine gute Basis für den Firmenerfolg.

Es gibt aber auch einige Nachteile. mit denen Sie cih anfreunden müssen:

Bei negativer Presse zu Ihrem Franchisegeber sind auch Sie unverschuldet betroffen, der Kunde nimmt Sie oft nicht als eigenes Unternehmen wahr.

Die „Eintrittsgebühr“: allein können Sie sich oft preiswerter einrichten, wenn Sie nicht die Vorgaben des Franchisegebers berücksichtigen müssen

Die laufenden Kosten bleiben auch bei schwacher Konjunktur – allerdings ist die Lizenz oftmals prozentual geregelt, so dass bei weniger Einkünften auch weniger Abgaben anfallen

Haftung für ein fremdes Produkt: es ist Ihr Unternehmen und Sie sind haftbar. Für ein Produkt, auf das sie selber wenig bis keinen Einfluss haben, machen Sie sich das bewusst.

Kein kreativer Spielraum: Ihr Franchisegeber gibt Ihnen vor, wie Dinge auszusehen haben oder Arbeitsabläufe funktionieren. Oder haben Sie bereits eine Tchibo-Filiale gesehen, die komplett aus der Reihe heraussticht?

Bei Streitigkeiten hat der Franchisegeber oft einen größeren finanziellen Spielraum und eine entsprechende Rechtsabteilung, sichern Sie sich ab und informieren sich über den geeigneten Rechtsschutz für Ihr Unternehmen.

Welche Rechtsform ist für mich die beste Wahl?

Am Anfang der Gründung steht die Rechtsform. Jede hat Vor- aber auch Nachteile. Prinzipiell gibt es nicht „die richtige Rechtsform“ – sie sollte stets nach persönlichen Bedürfnissen gewählt werden. Dennoch ist die Wahl nicht zu unterschätzen, von der Rechtsform hängen steuerliche-, finanzielle und persönliche Haftungen und Verpflichtungen zusammen. Setzen Sie Ihr Startkapital, denn je nach Rechtform benötigen Sie mehr oder weniger. Sind Sie alleiniger Gründer – oder gibt es Gesellschafter? Wenn ja, wie viele – und wer entscheidet (was)? Lassen Sie sich aber nicht beirren, die Rechtsform ist änderbar, falls Ihr Unternehmen wächst, Sie sich mit anderen zusammenschließen oder Sie auf Grund Ihres Umsatzes steuerlich mit einer anderen Rechtsform besser fahren.

Erste Überlegungen: machen Sie eine Checkliste und bedenken folgende Punkte:

  • Nehmen Sie die Wahl nicht auf die leichte Schulter, anhand Ihrer Rechtsform ergeben sich folgenschwere Konsequenzen, sie ist der zentrale formale Rahmen Ihrer Selbstständigkeit und beeinflusst Haftung, Bilanzierung, Art der Buchführung, Rechte und Pflichten.
  • Vorab das wichtigste: Money makes the world go round: wie viele Eigenkapital steht Ihnen bei der Gründung zur Verfügung? Eine GmbH benötigt bei Start Stammkapital von 25.000 Euro, während Personengesellschaften und andere Kapitalgesellschaften dieses nicht einfordern, bzw. in kleinerem Maße.
  • Welche Haftung wollen Sie übernehmen? Prinzipiell gilt: Haftungsausschluss erfolgt durch Rechtsformen mit Kapitaleinlage. Wollen Sie sich absichern, damit Ihr Privatvermögen unangetastet bleibt, empfiehlt sich eine solche Rechtsform Ihrer Unternehmung.
  • Gründen Sie allein oder mit anderen, oder planen Sie, in der Zukunft weitere Kapitalgeber oder sogar Mitgesellschafter an Bord zu holen?
  • Freiberufler oder Gewerbetreibender? Kaufmann oder Kleingewerbe? Die Einstufung Ihres Unternehmens und die Gewinnerwartung schränken die Wahl der Rechtsform teilweise ein.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Wir listen einige auf und nennen Vor- und Nachteile. Diese Liste erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit.

Personengesellschaft

Unterschiedliche Arten von Personengesellschaften

NameFür wen geeignetEigenschaftenKosten

Einzelunternehmen

  • Gewerbetreibende, Freiberufler, Landwirte, Forstwirte
  • Gründer ohne erwartetes Haftungsrisiko, schneller Start
  • Unternehmer trägt alleiniges Entscheidungsrecht
  • Unternehmer haftet mit Geschäfts- und Privatvermögen
  • Geringer Gründungsaufwand
  • Kein Gründungskapital
  • Ggf. Handelsregistereintrag (nicht für Kleingewerbe)
  • IHK

Eingetragener Kaufmann (e.K.)

  • Keine Gründungskosten
  • Einzelunternehmer, keine Absprachen für die Gründung vonnöten
  • Angesehene Reputation
  • Wenn Sie ohne Investoren gründen wollen
  • Wenn Sie unter einem frei ausgedachten Namen arbeiten wollen
  • Natürliche Person
  • Bilanz ist verpflichtend
  • Keine Veröffentlichungspflicht
  • Volle Haftung mit Privatvermögen
  • Handelsregistereintrag

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

  • unkomplizierte Form der Geschäftspartnerschaft
  • Freiberufler, Kleingewerbe, Arbeitsgemeinschaften
  • Wenig Formalitäten
  • Geringer organisatorischer Aufwand
  • Keine Bilanz, keine doppelte Buchführung
  • Kein Handelsregistereintrag notwendig
  • Gesellschafter haften mit Privatvermögen für Verluste
  • Mindestens zwei Gesellschafter
  • Bis 500.000 € Umsatz, anschließend Umwandlung in OHG vonnöten (Aufwand und Kosten)
  • Geschäftskonto nicht zwingend
  • Kein Stammkapital
  • Anmeldung beim Gewerbeamt
  • Ggf. Rechtsberatung bei Erstellung Gesellschaftervertrag
  • Bei Umsatz über 500.000 € und Umwandlung in OHG gemäß Umwandlungssteuergesetz (UmwStG), Steuerberater hier empfohlen

Offene Handelsgesellschaft (OHG)

  • Für alle die sich mit einem Partner selbstständig machen wollen
  • Gesellschafter müssen Kaufleute sein, weder Freiberufler noch Kleingewerbetreibende
  • Für alle, die Kein Stammkapital haben
  • Individuelle Abstimmung des Gesellschaftervertrages, Gesellschafter legen Form der Zusammenarbeit frei dar
  • Mindestens zwei Gesellschafter
  • Gesellschafter natürliche oder juristische Person
  • Gesellschafter haften persönlich
  • Doppelte Buchführung
  • Kein Stammkapital
  • Eintrag ins Handelsregister
  • Ggf. Prüfung des Gesellschaftervertrages durch Steuerberater und/oder Juristen

Partnergesellschaft (PG)

  • Ausschließlich freie Berufe
  • Mindestens 2 natürliche Personen
  • Keine Kapitalgeber ohne eigene berufliche
  • Wie GbR, aber Haftungsbeschränkungen möglich
  • Kein Handelsgewerbe
  • Kein Mindestkapital
  • Schriftlicher Partnervertrag
  • Eintrag ins Partnerschaftsregister durch Notar
  • Teilweise Haftpflichtversicherung verpflichtend
  • Gründungskosten pro Person 100 Euro (Eintragung)
  • Notarielle Beglaubigung
  • Keine Gewerbesteuer

Kommanditgesellschaft (KG)

  • Für einen haftenden Gesellschafter sowie andere nur mit Kapitaleinlage haftende Gesellschafter
  • Einbeziehung von Geldgebern oder Familie möglich
  • Zeitliche Befristung möglich
  • Komplementär kann eine Firma sein (bspw. GmbH & Co.KG, OHG-KG)
  • Mehrere Gesellschafter, davon mindestens einer haftend
  • Nur für Handelsgewerbe
  • Mindestens ein Kommanditist (Haftung mit Kapitaleinlage) und ein Komplementär (Vollhafter)
  • Gewinn- und Verlustaufteilung im Gesellschaftervertrag regeln
  • Eintragung Handelsregister
  • Gesellschaftervertrag ggf. Rechtshilfe vonnöten
  • Da Personengesellschaft Gewerbesteuerfreibetrag

Kapitalgesellschaft

Unterschiedliche Arten von Kapitalgesellschaften

NameFür wen geeignetEigenschaftenKosten

Unternehmergesellschaft (UG)

  • Für Gründer ohne Stammkapital
  • Vorschritt zur GmbH
  • Keine Haftung mit privatem Vermögen
  • Für alle die langfristig weitere Gesellschafter aufnehmen wollen
  • “1-Euro-GmbH” / “Mini-GmbH”
  • Stammkapital 1 Euro
  • 25 Prozent des Jahresgewinns müssen als Rücklage einbehalten werden
  • Bei Erreichen von Rücklage iHv 25.000 € Umwandlung in GmbH

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

  • Kann durch eine oder mehrere Personen gegründet werden
  • Hoher Gestaltungsspielraum beim Gesellschaftervertrag
  • Körperschaftssteuer meist niedriger als Einkommenssteuer bei Personengesellschaften
  • Notargebühr
  • Gerichtskosten
  • Ggf. Rechtliche Betratung bei Gesellschaftervertrag
  • Handelsregister
  • Gründungsgebühr
  • Stammkapital 25.000 €

Limited Company

  • -Mindestkapital 1 GBP, daher ohne große Gründungskosten
  • Gesellschafter haften nur mit Einlage
  • Gründungsdauer 10 Tage – schnelle Gründung
  • Adresse in Großbritannien vonnöten
  • Britische Rechtsform – Pendant zur deutschen UG
  • Büroadresse in UK ist Pflicht
  • Gesellschaftervertrag in Englisch, daher Beratung empfohlen
  • Da wenig Einlage (Haftungsgrundlage) Finanzierungen mit Banken, Lieferanten und anderen schwieriger
  • Bilanz nach GAAP, entsprechender Buchhalter empfohlen
  • Gewinne in Großbritannien werden dort versteuert, in Deutschland Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, Umsatzsteuer

Aktiengesellschaft (AG)

  • Für alle die entsprechendes Stammkapital haben (50.000 €)
  • Gute Möglichkeiten am Kapitalmarkt Finazierungen zu erhalten
  • Unabhängiger von Banken
  • Hoher Gründungsaufwand
  • Hohe Kontrolle durch Aufsplittung Vorstand und Aufsichtsrat
  • Hoher administrativer Aufwand durch AG-Organe
  • Hohe Publikationspflichten
  • Stammkapital 50.000 €

Bitte denken Sie daran, nach der Wahl der Rechtsform die entsprechenden Verpflichtungen nicht aus den Augen zu verlieren. Buchhaltung, Handelsregister, Publikationspflichten, Änderungen. Bei Verstößen drohen Strafen. Lassen Sie sich beraten, von den IHKs, verschiedenen Gründungsforen und –beratungen oder von Ihrem Steuerberater.

Dem Kind einen Namen geben - Wie nennen Sie Ihr Unternehmen?

Ihr Firmenname ist Ihre Visitenkarte – und oft der erste Eindruck, den Sie hinterlassen. Oder würden Sie beim imaginären Steuerberater „Schwarzarbeit Steuerberatung GBR“ einen Termin für Ihre Finanzen vereinbaren, bei „Elektrik Kurzschluss GmbH“ anfragen oder zu „Friseur Ratzekahl“ gehen? Prägnant soll er sein – und den potenziellen Kunden und Handelspartner direkt mitteilen, was Sie machen. Bleiben Sie in Erinnerung, erwecken Sie einen positiven Beiklang und helfen somit Ihrer Neukundenakquise. Und den gesetzlichen Vorgaben muss er auch entsprechen.

Es gibt online einige Tools, um einen möglichst knackigen Namen zu generieren. Doch Sie kommen auch ohne die Tools aus, mit unseren einfachen Brainstorming-Tipps. Vorab gilt es zu checken: haben Sie die komplett freie Namenswahl – oder sind Sie an Vorgaben gebunden? Wird Ihr Unternehmen in das Handelsregister eingetragen, spricht man von einer Firma. Hier kann der Unternehmer einen Namen wählen, der nicht seinem „Personennamen“ entspricht, wenn er dieses wünscht, schreibt die IHK Wiesbaden.

Zudem unterliegen Firmen bei der Benennung den gesetzlichen Vorschriften mit dem Zusatzzwang, der Rechtsformzusatz muss aus Haftungsgründen ersichtlich sein. Das bedeutet, dass Sie Ihre Rechtform anhängen müssen, allerdings können Sie auf etablierte Abkürzungen zurückgreifen:

  • GmbH oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung, auch als Mischform: Fischer GmbH, Fischer Vertriebsgesellschaft mbH, Fischer Vertriebsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Fischer UG, Fischer AG
  • Einzelkaufleute nutzen “eingetragener Kaufmann”, “eingetragene Kauffrau” oder eine Abkürzung wie “e. K.”, “eK”, “e. Kfm.” oder “e. Kfr.”
  • Haftet bei einer oHG (offenen Handelsgesellschaft) oder einer KG (Kommanditgesellschaft) keine natürliche Person persönlich, muss die Haftungsbeschränkung erkennbar sein, durch den Zusatz “GmbH & Co. KG” oder “GmbH & Co. oHG”

Allerdings darf der Name nicht irreführend sein und muss sich eindeutig von anderen Unternehmen absetzen, betont der Gründungsberater firma.de, dieses ist unter § 18 Abs. 1 HGB geregelt. Die so genannte Unterscheidungskraft und Kennzeichnung sind ebenso wichtig. Eine Benennung nach allgemeinen Sach- und Regionalbezeichnungen geht nicht, “Hamburger Damenschuhe KG” reicht also nicht aus.

Ebenso sind Produktgattungen oder Branchen nicht ausreichend, um sich von anderen zu unterscheiden. Also Textilien AG ist ebenso unzuverlässig wie Hamburger Damenschuhe GmbH. Fügen Sie beispielsweise eine mindestens dreistellige Buchstabenkombination, einen Namen des Gesellschafters oder einfach eine ausgedachte Bezeichnung hinzu und erfüllen somit die Anforderungen. Also statt “Hamburger Damenschuhe KG“ die “HDS Hamburger Damenschuhe KG”, die “Tonis Hamburger Damenschuhe KG” oder “StilEtto Hamburger Damenschuhe KG”. Reine Buchstabenkürzel wie “HDS KG” sind ausgeschlossen auf Grund ihrer mangelnden Aussagekraft.

Beachten Sie auch, dass ähnlich klingende Namen vermeiden werden müssen (Homophone). Ob es hierbei phonetisch ist wie bei Schmidt, Schmitt und Meier, Maier, Meyer oder der Firmennamen mit anderen eingetragenen kollidiert, weil er fast identisch ist, ist hierbei irrelevant. Hierbei gelten die lokalen Amtsgerichte als Grundlage. Eine Verwechslungsgefahr soll somit ausgeschlossen werden.

3 Arten der Benennung: Sache, Person/name oder Phantasie

Prinzipiell können Sie Ihren Firmennamen aus einem der drei Bereiche wählen oder kombinieren. Beim Sachfirmenname orientieren Sie sich „an der Sache“ – also dem Produkt oder der Branche, in der Sie tätig sind. Beispiele für Sachfirmen:

  • “ABC Immo GmbH”
  • “123 Küchenzubehör KG”
  • “BAD Badsanierung GbR”

Keep it simple: der eigene Name geht immer. Als Einzelunternehmer müssen Sie eh Ihren Namen verwenden, warum also nicht auch bei der Firma? „Heiner Müller Innenausbau GbR“ ginge, aber wenn Sie in einem kreativen Bereich arbeiten, könnte Ihr Name allein zu einfallslos klingen. „Architekt Peter Müller“ beispielsweise, spricht der Kunde Sie an, wenn die Konkurrenz mit „Neues Heim Architekten“ oder „Planbau Architekten“ kreativer klingt? Namensfirmen sollten also mit bedacht gewählt werden oder sinnvoll kombiniert werden. Allein anhand Ihres Namens wird keiner wissen, in welcher Branche Sie tätig sind oder welches Produkt Sie anbieten.

Als drittes gibt es die juristisch Phantasiefirma genannte Benennung. Kreativität ohne Grenzen! Genau das richtige für Architekten, Bauzeichner, Fotografen und alle die mit Ihrem Firmennamen bereits ausdrücken wollen, dass Sie künstlerisch tätig sind. Beachten Sie nur, dass der Kunde Ihre Branche noch erkennen sollte – verbirgt sich hinter „Whole Lotta Stuff KG“ ein Schreibwarengeschäft, Geschenkartikel oder ein Gemischtwarenladen? Bedenken Sie, dass Sie als im Handelsregister eingetragenes Unternehmen eine Geschäftsbezeichnung (Etablissementbezeichnung) nutzen können. Die hat „schmückenden Charakter“ und kann auf der Website und in der Kommunikation verwendet werden.

Die Mischform aus allen dreien ist eine gute Lösung um den eigenen Namen als Marke aufzubauen, aber darauf hinzuweisen, aus welcher Branche Sie kommen, welches Produkt Sie vertreiben oder welchen Beruf Sie ausüben. Und wenn Kreativität gefragt ist, seien Sie kreativ. Wenn Sie konservativer sein müssen – seien Sie konservativer, eine Steuerberatung mit einem Phantasienamen ist schwerlich vermittelbar.

SIXTTIPP: Beachten Sie, ob Sie Ihr Geschäftsfeld planen, auszubauen. Wenn Sie unter „123 Küchenzubehör KG“ firmieren und später auch Wohnaccessoires vertreiben, passt der Firmenname nicht mehr und der Kunde wird Sie schwieriger wiederfinden.

Checkliste Namensfindung

  • Bedenken Sie, dass Ihr Firmenname Sie lange begleiten wird, der Namenszusatz 2021 mag aktuell gut klingen, 2025 wirken Sie aber veraltet
  • Aussagekraft: sagen Sie schon beim Vorstellen, welches Produkt oder welche Branche Sie vetreten
  • KISS: Keep it short and simple – Ihr Name sollte nicht endlos lang sein
  • Webpräsenz: gibt es Ihren Namen als Domain – oder ist dieser bereits belegt?
  • Grenzen Sie sich ab: vermeiden Sie Verwechslungsgefahren, Ihr Kunde könnte an der falschen Adresse landen und vielleicht gefällt es ihm dort
  • Googlen Sie Ihren Namen – mit welchen anderen Branchen, Produkten oder Konkurrenten tauchen Sie auf?
  • Beachten Sie das Markenrecht – haben andere Ihren Namen in irgendeiner Form bereits genutzt?
  • Beachten Sie Ihre Rechtsform, müssen Sie Ihren Personennamen nutzen?

Einen eigenen Namen generieren - Firmennamen finden:

Mit Tools arbeiten kann jeder, eine Agentur beauftragen ebenso – aber wenn Sie einen kreativen Firmennamen finden wollen, warum dann nicht selbst aktiv werden. Und Gratis ist das auch noch dazu. Markenspezialistin Sybille Kircher verriet der Süddeutschen, dass Firmen beim Namen finden modern, aber seriös wirken wollen. Traditionell, aber nicht altbacken. Ein schwieriger Spagat, wenn man bedenken soll, dass ein „O“ selbstbewusst klingt, ein „A“ weiblich und ein „I“ quietschig, lieber Vokale als Konsonanten.

Beachten Sie deshalb vorab diese goldenen Regeln:

  • branchenrelevant
  • unvergesslich
  • kurz
  • einprägsam
  • nicht geschützt

Und schon kann es losgehen, am besten nutzen Sie ein Board, um Ihre Inspirationen und Ideen zu sammeln. Welche Eigenschaft hat Ihre Dienstleistung, Ihr Produkt, welche Werte vertreten Sie? Wer ist Ihre Zuielgruppe, wodurch wird Ihr Produkt/ Ihre Firma einzigartig? Schreiben Sie in Stichworten Ihre Assoziationen auf, fragen Google oder Ihre Freunde, Familie, welche Worte diese mit den Werten verbinden. Auch Steve Jobs benannte seine Firma laut Wikipedia auf Grund seiner Affinität zu dem Obst Apple. Mercedes-Benz beinhaltet den Vornamen eines Großkunden. Potenzielle Firmennamen sind überall zu finden. Aber auch diese Tipps helfen:

Fremdsprache: Audi ist schlicht Latein des Gründernamens Horch, Volvo steht für „ich rolle“ und Alete bedeutet „Ernährt euch!“. Englisch, Latein, Japanisch? Warum nicht, wenn es zu Ihrer Branche passt. Ein Teegeschäft mit japanischem Namen, ein Schreiner mit einem lateinischen Baum-Fachterminus – oder ein Schuss Beauty mit einem französischen Begriff für Schönheitspflegeprodukte. Ein englischer Begriff für alle die europaweit arbeiten ist ebenso eine gute Wahl.

Statt Latein römisch: Mythologische Figuren sind beliebt, Nike, Mars, Hermes. Neptun und Poseidon bieten sich für alles an, was mit Meer und Wasser zu tun hat, Artemis steht für die Jagd. Und wenn Ihnen die römischen und griechischen Götter und Helden zu weltfern sind, warum nicht in Ihre Lieblingsbücher schauen? Starbucks ist angeblich nach dem ersten Maat aus Moby Dick benannt.

Reduzieren Sie: Akronyme sind ein gängiges Mittel zur Benennung der Firma. AOL steht für America Online, Agfa für Aktien-Gesellschaft für Anilinfabrikation. Oder Sie nehmen die erste Silbe: aus Hans Riegel Bonn wurde Haribo, Adidas geht auf Adi Dassler zurück.

Haben Sie noch einen Schulatlas? Amazon ist benannt nach dem Amazonas, Fuji ist neben einem Technologie-Unternehmen der höchste Berg Japans. Oder Sie schauen in die Sterne, Subaru benannte sich nach dem Siebengestirn Plejaden und deren japanischen Namen.

Ihren Ideen sind keine Grenzen gesetzt, beachten Sie nur, dass Sie den Firmennamen nicht wieder ändern werden. Einmal gewählt begleitet er Sie für die Dauer Ihrer Firma, Umbenennungen sind mit Aufwand und vielen Nachteilen behaftet.

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