HPP ist eine der führenden Strategie- und Marketingberatungen in Deutschland. Das Unternehmen analysiert den Markt für Mobilitätsdienstleistungen im DACH-Raum, also für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Es wird aus den Nationalitätszeichen der drei Länder gebildet:
D (für Deutschland),
A (für Österreich, lateinisch Austria) und
CH (für die Schweiz, lateinisch Confoederatio Helvetica).
Die Entwicklungen an diesem Markt sind dynamisch, denn neue Anbieter, oder auch Übernahmen sowie geänderte gesetzliche Vorgaben beeinflussen das Ranking der Top-Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen. So gab etwa der deutsche Anbieter Tier die Übernahme von nextbike bekannt. Und natürlich hatte auch die Covid-19-Pandemie bedeutenden Einfluss auf den Markt.
Multi-modale Angebotserweiterungen, das heißt, wenn den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für ihre konkreten Mobilitätsbedürfnisse mindestens zwei Verkehrsmittelalternativen zur Verfügung stehen, sowie gesetzliche Novellierungen im Personenbeförderungsgesetz und im Straßengesetz plus natürlich die Mobility-as-a-Service-Plattformen bestimmten das Marktgeschehen 2021.
Das Angebot an Mobilitätsformen wird sich vergrößern. Durch lokale Regulierung und Reglementierung der Städte wird der Markt mit einem vielfältigeren Angebot reagieren müssen. Damit werden der Wettbewerbsdruck und die Tendenz zur Konsolidierung des Markts für Mobilitätsdienstleistungen steigen. Hohe Marktdynamik und eine Vielzahl an Konzepten und Anbietern kennzeichnen die Branche. HPP untersucht diese Branche und erstellt anhand einer detaillierte Markt- und Trendbetrachtung ein Ranking der Anbieter für E-Scooter, Bike- und Car-Sharing, Ride-Pooling sowie Auto-Abos, Moped-Sharing und Ride-Hailing. Das Ranking der 10 besten Anbieter basiert dabei auf der Einschätzung von Unternehmensvertreter und Branchenkennern sowie einer umfangreichen Marktrecherche und Kundenbefragungen.
Micro Mobility-Markt
Der Markt breitet sich rasant aus und ist stark umkämpft. So gab es hier unter den TOP Zehn viel Bewegung. Zum Micro Mobility-Markt gehören die Bereiche E-Scooter-, Bike- und Moped-Sharing. Hier führt in allen drei Gruppen der US-Anbieter Lime das Ranking als Sieger an. In den Kategorien E-Scooter-Sharing und Moped-Sharing belegt knapp hinter dem Erstplatzierten der Anbieter Tier Platz Zwei. Ebenfalls für den zweiten Platz allerdings im Bereich Bike-Sharing reicht das Resultat des Unternehmens nextbike, welches vom deutschen Anbieter Tier akquiriert wurde. Damit teilen sich im Bereich Micro Mobility die ersten beiden Plätze letztendlich zwei Unternehmen. Den dritten Platz im Bereich Micro Mobility erreichen Call-a-Bike für Bike-Sharing, der estnische Anbieter Bolt für E-Scooter-Sharing und der deutsche Moped-Sharing Pionier emmy.
Urban Mobility und Auto-Abo
OEM-Angebote (Original Equipment Manufacturer) dominieren den Markt für den städtischen Bereich. Dieser umfasst die Kategorien Car-Sharing, Ride-Hailing und Ride-Pooling. Der erste Platz in Ride-Hailing geht an FreeNow gefolgt von den Anbietern Uber, Bolt und SIXT ride. Einen Sieg aus dem Umfeld der deutschen Automobilhersteller gibt es im Segment Urban Mobility. In der Sparte Ride-Pooling geht der erste Platz an MOIA gefolgt vom Neueinsteiger MATCH. Den dritten Platz erreicht das von den Berliner Verkehrsbetrieben und Via betriebene Unternehmen Berlkönig, welches den Vorjahressieg nicht wiederholen konnte. Nach dem zweiten Platz im Vorjahr verbessert sich ShareNow und gewinnt die Kategorie Car-Sharing im Ranking von 2021. Der Vorjahressieger Flinkster belegt Platz Zwei, gefolgt von Sixt Share auf Platz Drei im Ranking der besten Car-Sharing-Anbieter 2021.
Das Stuttgarter Start-up ViveLaCar verbesserte sich nicht nur im Ranking von Platz Acht im Vorjahr, sondern sicherte sich diesmal sogar den ersten Platz. Somit ist ViveLaCar, wenn auch knapp, bei Auto-Abos der führende Anbieter des Jahres 2021. Den zweiten Platz erreicht fast punktegleich Fleetpool. Beide Unternehmen sind Mehrmarkenanbieter. Das Start-up FAAREN aus Würzburg vervollständigt die zu vergebenden Podiumsplätze.
Trend der Zukunft
Der Trend der Anbieter für Mobilitätsdienstleistungen geht in Richtung Multi-Modalität und Elektromobilität. Übernahmen und strategische Partnerschaften werden auch weiterhin eine große Rolle beim Kampf um Marktanteile spielen. MaaS-Plattformen von privaten Anbietern und den städtischen Verkehrsgesellschaften werden den Markt beeinflussen. Die Städte regulieren die Sharing-Märkte. So werden für die Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen die Zusammenarbeit und Integration in die ÖPNV-nahe Infrastruktur essenziell sein. Davon könnten multimodale Anbieter aus dem DACH-Raum wie etwa Tier profitieren. Fest steht, dass der Wettbewerb im Markt für Micro Mobility auch 2022 intensiv bleiben wird und weitere Übernahmen zu erwarten sind.
Der Boom um Auto-Abos wird anhalten. Die Unternehmen bekommen zunehmend Konkurrenz durch branchennahe Anbieter wie OEMs und Handel. Aber auch branchenfremde Player wie Energieversorger und Versicherungen treten mit eigenen Abo-Angeboten in den Markt ein. Mit steigendem Wettbewerbsdruck werden Anbieter ihre Angebote um weitere Modes, Modelle und Buchungsoptionen ausweiten. Das betrifft beispielsweise die Möglichkeit für privates Carsharing von abonnierten Fahrzeugen und die Forcierung des Geschäftskundensegments.