Beim Greentech Festival drehte sich drei Tage lang alles um die neusten Technologien für einen nachhaltigen Lebensstil. Wir waren dabei und sprachen mit The Latest über ihre Pop up Stores mit innovativen und nachhaltigen Produkten.
Was steckt hinter der Idee von The Latest?
The Latest ermöglicht es zukunftsorientierten Marken, ihre Produktinnovationen auf den Markt zu bringen. Schnell, kosteneffizient und mit minimalem Risiko. Bei The Latest können Start-ups, KMUs und Konzerne ihre Neuheiten einer schnell wachsenden Community vorstellen, die auf der Suche nach genau solchen Innovationen ist.
Kunden können wiederum bei uns Produkt erleben, die sie häufig zwar aus ihren Instagram-Feeds kennen, aber live nirgends testen oder kaufen können. Wichtig dabei ist, dass das Kundenerlebnis im Vordergrund steht. Auch wenn viele Produkte über unsere Kanäle erworben werden können, gibt es auch immer wieder Brands, unsere physischen Touchpoints rein als Erlebnisort und Showroom nutzen. Unsere Community kann sich dann eine Meinung über das Produkt bilden, bevor es z.B. auf der Website des Herstellers bestellt wird.
Mit einer starken Kommunikationsstrategie über Website, Newsletter, Social Media und Out-of-Home Kampagnen ist The Latest viel mehr als nur eine Handelsplattform. Wir sind eine Launch-Plattform, die vor allem auf das besondere Erlebnis und eine starke Marketing- und Kommunikationsstrategie setzt.
Erklärt mal bitte den Begriff „Retail-as-a-Service“ für unsere Leser*innen?
Retail-as-a-Service (RaaS) kommt ursprünglich aus den USA und ist ein ähnliches Modell wie Software-as-a-Service, das wir aus der Onlinewelt kennen. Wir haben mehrere Leistungspakete entwickelt und die Marken können sie sich für ein Angebot entscheiden, dass am besten zu ihren Bedürfnissen und ihrem Budget passt. In jedem Paket ist als Kernleistung eine Präsentationsfläche in unserem Flagship-Store, verschiedene Produktpräsentationen auf unseren Social-Media-Kanälen und eine eigene Produktseite auf unserer Website eingeplant. Andere Leistungen, wie z.B. die Präsenz in einer Out-of-Home Kampagne oder eine große VIP Launch-Party sind dann als Add-on buchbar.
Wir schaffen dadurch für die Marken eine Klarheit, die der traditionelle Einzelhandel häufig nicht bieten kann Viele Marken zahlen zum Beispiel einen sogenannten Werbekostenzuschuss an Händler, ohne genau zu wissen, wofür das Geld verwendet wird und wie viel davon tatsächlich in die Bewerbung ihrer Produkte investiert wird. Das passiert bei uns nicht.
Die Avantgarde hat über die Jahre zahlreiche (Pop-up) Stores für viele unterschiedlich Marken weltweit aufgebaut und betrieben. Die Auftraggeber waren jedoch meistens große Konzerne, die sich ihr eigene Stores leisten konnten. Avantgarde hat erkannt, dass trotz aller Möglichkeiten, die die digitale Welt bietet, das echte Erlebnis eines Kunden beim Ausprobieren eines überzeugenden neuen Produkts einen unersetzlichen Mehrwert bietet. Manche große Marken wollen ihre Neuheiten nicht mehr bei traditionellen Händlern platzieren, da das Produkt vor Ort nicht richtig präsentiert und betreut wird. Durch The Latest haben Start-ups die Möglichkeit, kosteneffizient und mit minimalem Risiko ihre Produkte an einem physischen Ort zu platzieren und KMUs bzw. große Hersteller die Möglichkeit, ihre Produkte in einem kuratierten und innovativen Umfeld zu präsentieren.
Worauf legt ihr den Schwerpunkt bei der Auswahl? Sollten Produkte generell nachhaltig sein, oder reicht auch Innovativität?
Design, Innovationsgrad und Exklusivität im physischen Einzelhandel (innerhalb eines jeweiligen Marktes – ein Produkt, das in den USA schon durch die Decke ging und dort in zahlreichen Läden zu haben ist, könnte zum Beispiel seinen Europa-Start mit The Latest planen).
Kannst du uns ein zwei Produkte vorstellen, die sich, passend zum Thema Mobilität, bei euch erwerben lassen?
Wie schon vorher erwähnt, werden nicht alle Produkte über unsere Plattform verkauft. Insbesondere große Produkte, die sich nicht für die Mitnahme eignen, können bei uns nur erlebt werden. Wir haben schon mit vielen innovativen Mobilitätsmarken gearbeitet und während der letzten IAA in München sogar ein The Latest Mobility Pop-up in Kooperation mit dem Modehersteller Closed auf der Brienner Str. betrieben.
Gerade sind unsere Kunden große Fans der e-Motorräder von Black Tea Motorbikes und Brekr, sowie des neuesten Fat-Bikes von Himiway. In der Vergangenheit gehörten die e-Scooter von Cruzaa, Unagi und Steereon , die e-Bikes von Harley Davidson, sowie der brandneue Fisker Ocean Extreme zu den Mobility Highlights bei The Latest.
Wie erreicht ihr eure Kunden? Was ist der interaktionstärkste Channel in eurem Business und wie füllt ihr ihn?
Unsere derzeit interaktionsstärksten Kanäle sind Instagram und unsere Website, weil die ganze Welt rund um die Uhr darauf zugreifen kann. Wir haben mittlerweile eine starke Community nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern aufbauen können, obwohl wir dort noch keinen Store haben.
Der Store bleibt aber der Ort, an dem Träume wahr werden und Menschen innovative Produkte selbst erleben können. Dieses Erlebnis kann durch keinen digitalen Kanal ersetzt werden und daher werden unsere Stores für The Latest immer wichtige Touchpoints bleiben.
Gab es eigentlich schon mal Kontakt zum Futurium in Berlin?
Nein, bisher gab es kein Kontakt zum Futurium. Wir würden jedoch eine Kooperation mit ihnen keinesfalls ausschließen, da sie eine wichtige Einrichtung für die Ausstellung von wichtigen Zukunftsthemen in Deutschland sind.
Gibt es die Produkte noch anderswo, oder herrscht da schon eine gewisse Exklusivität?
Es besteht nicht immer Exklusivität über den gesamten Zeitraum der Zusammenarbeit, aber wir achten bei der Kuration darauf, dass das Produkt gerade zum Start bei The Latest noch nicht im selben Markt im physischen Einzelhandel erhältlich ist.
Wir freuen uns dann aber auch sehr, wenn es einer Brand gelingt, über The Latest andere Händler von ihren Produkten zu überzeugen. Ein konkretes Beispiel war eine Beautymarke, die wir mit einem großen Händler mit Firmenzentrale in Stuttgart (Breuninger) zusammenbringen konnten. Wenn wir von Community sprechen, geht es nicht nur um B2C. Wir wollen die Marken bei The Latest auch mit anderen Händlern, Journalisten, Investoren und andere Marken zusammenbringen können.
Wie oft switcht das angebotene Inventar und wie viele verschiedene Produkte habt ihr im Angebot?
Die Produkte bleiben, im Rahmen einer Launch-Kampagne, mindestens drei Monate und, bis auf wenige Ausnahmen, maximal sechs Monate bei uns. Im Anschluss können die Produkte bei großem Interesse noch über unseren Webshop gekauft werden.
Was macht euch in den Zeiten des Onlinehandels so besonders, was Amazon zum Beispiel nicht könnte? #mehrwert
Eindeutig die Themen strikte Kuration & herausragende Erlebnisse der Community mit den Brands und ihren Produkten.
Auf Plattformen wie Amazon und Co gibt es etliche ähnliche Produkte und als Käufer achtet man meisten nur auf die Bewertung. Für neugelistete Produkte ohne Bewertung ist es sehr schwierig, erfolgreich zu sein. Da wir maximal 100 Produkte auf einmal in unserem Store haben, bekommt jede Marke und jedes Produkt die perfekte Bühne, um sich zu präsentieren.
Online findet man Bilder und Videos über ein Produkt, die sicherlich zum Kauf motivieren können. Wenn man aber mit einem Produkt ein großartiges Erlebnis hat, dann ist man mit dem Produkt emotional verbunden und wird sich immer wieder an dieses Erlebnis erinnern. Das ist nicht nur das beste Argument für den Kauf, sondern verbindet Menschen mit der Marke und diese Menschen werden dann auch zu Markenbotschaftern. Dieses persönliche Erlebnis kann kein Webshop ermöglichen, sondern nur ein physischer Ort mit echten Produkten.
Auch der Austausch zwischen Kunden und Mitarbeitern ist ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Online ist man gezwungen, nach Informationen auf mehreren Kanälen zu suchen und manchmal findet man auch nach langer Recherche keine Antwort auf eine Frage. Durch den Austausch mit unseren „Experience Experts“ (den Mitarbeitern im Store), können wir die Bedürfnisse des Kunden genau ermitteln und dann passende auf seine Frage eine persönliche Antwort geben. Deswegen haben wir im Vergleich zum Onlinehandel eine wesentlich geringere Rückgaberate und helfen so, nicht nur wichtige Ressourcen zu schonen, sondern sparen auch Geld für den Hersteller. Der Kunde hat vorher das Produkt probiert und alle seine Frage beantwortet bekommen. Er ist sich sicher, dass das Produkt seine Bedürfnisse erfüllt.
Wie finanziert sich The Latest?
Durch den Verkauf von Service-Paketen. Wir geben 100% des Verkaufsumsatzes an die Brands zurück.
Im Idealfall nehmen die Hersteller während ihrer Zeit bei The Latest mehr Geld ein, als sie für das ausgewählte Paket bezahlt haben. Dabei ist noch nicht der Return on Invest berücksichtigt, der durch die Marketingkampagnen entsteht.