Aquaplaning ist nicht nur ein Problem mit dem eigenen Wagen, sondern auch mit einem SIXT Mietwagen könnt ihr in eine solche Situation geraten. Wir erklären was Aquaplaning ist, wie ihr es vorbeugen könnt und wie ihr in einer Gefahrensituation damit umgehen solltet.
Aquaplaning: Praktische Tipps zur Vermeidung
Stellt euch folgende Situation vor: Es ist dunkel und ihr fahrt eine nicht beleuchtete Landstraße entlang. Plötzlich fängt es an zu regnen. Die Straße fängt an zu spiegeln. Die Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge blenden euch. Ihr könnt kaum noch etwas erkennen und befindet euch im „Blindflug“. Nur die Fahrbahnmarkierungen bieten noch einen Anhaltspunkt.
Plötzlich taucht ein Reh auf der Straße auf. Ihr tretet instinktiv auf die Bremse, doch vor dem Reifen bildet sich eine Wasserbarriere und die Lenk- bzw. Bremsbefehle werden nicht mehr auf die Räder übertragen. Der Reifen „schwimmt auf“ wie man so sagt und ihr fahrt mit unveränderter Geschwindigkeit und Fahrtrichtung weiter.
Je nachdem ob nur die Vorderachse, nur die Hinterachse oder beide gleichzeitig die Haftung verlieren, kann sich das Fahrzeug auch noch drehen. In welche Richtung – das lässt sich schwer vorhersagen. Das hängt auch von der Fahrtrichtung, der Geschwindigkeit, Lastwechselreaktionen und diversen anderen Faktoren ab. Ihr ahnt es schon, diese Geschichte hat kein Happy End.
Um diesem Horror-Szenario vorzubeugen gibt es einige einfache, aber wichtige Regeln, die ihr beim Fahren bei Nässe berücksichtigen solltet:
1. Angepasste Geschwindigkeit:
Wenn ihr bemerkt, dass es regnet oder kurz vor der Fahrt geregnet hat, fahrt besser vorsichtig. Gerade in dieser Jahreszeit, wenn auch noch nasses Laub auf der Fahrbahn liegt und es früh dunkel wird, ist eine besonnene Fahrweise wichtig. Generell gilt, dass ab einer Wassertiefe von 7 mm und einer Geschwindigkeit über 70 km/h die Gefahr des Aquaplaning gegeben ist.
2. Pausenzeiten einhalten:
Was auch bei gutem Wetter und am Tag gilt, sollte bei schlechter Witterung noch penibler beachtet werden. Bei schlechten Sichtverhältnissen ermüden eure Augen schneller. Deshalb raten wir euch, wenigstens alle zwei Stunden eine Pause von 15 Minuten einzulegen.
3. Reifentypen und Abnutzung:
Sommerreifen werden so konstruiert, dass sie einen guten Kompromiss zwischen geringem Rollwiderstand und optimaler Haftung bei Nässe bieten. Sind die Reifen jedoch stark abgenutzt und weisen nur noch wenig Profil auf, wird die Gefahr des Aufschwimmens erhöht, da das Wasser nicht durch das Profil abgeleitet werden kann. Besonders breite Reifen müssen mehr Wasser verdrängen, haben also tendenziell eine niedrigere Aufschwimmgeschwindigkeit. Auch der richtige Reifendruck spielt eine Rolle. Je niedriger der Reifendruck, desto schneller tritt Aquaplaning auf.
Ganzjahresreifen sind übrigens nicht zu empfehlen, da sie im Winter nicht an die Haftung von echten Winterreifen heranreichen, während sie im Sommer durch ihre weichere Gummimischung schneller abnutzen und einen höheren Kraftstoffverbrauch verursachen.
4. ABS und ESP:
Immer mehr elektronische Helfer unterstützen uns während der Fahrt. Verliert der Wagen jedoch gänzlich den Kontakt zur Fahrbahn können auch das Antiblockiersystem (ABS) und das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) nicht mehr helfen. Erst wenn der Wasserfilm verdrängt wurde, kann die Elektronik wieder regelnd eingreifen.
Gegenmaßnahmen:
Wenn ihr merkt, dass Aquaplaning auftritt, könnt ihr die Gefahr reduzieren:
Nicht bremsen:
Ein gebremstes Rad kann durch die verringerte Bodenhaftung beim Aquaplaning blockieren. Der Wasserkeil, der sich vor dem Reifen gebildet hat, wird nicht überrollt und die Phase des Kontrollverlusts verlängert sich unnötig. Bekommt der Reifen dann wieder Bodenhaftung, während ihr noch immer auf der Bremse steht, kann das Fahrzeug ins Schlingern geraten.
Starkes Gegenlenken vermeiden:
Bekommt das Fahrzeug nach dem Aquaplaning wieder Bodenhaftung, fährt das Fahrzeug eventuell in eine nicht gewünschte Richtung. Lenkt der Fahrer gegen, kann das Fahrzeug ebenfalls ins Schlingern geraten.
Fuß vom Gas:
Nehmt vorsichtig den Fuß vom Gaspedal und tretet die Kupplung, beziehungsweise legt beim Automatikfahrzeug den Ganghebel auf N bis das Aquaplaning vorüber ist.
Gerade lenken:
Haltet das Lenkrad gerade und falls ihr merkt, dass ihr abdriftet, lenkt nur vorsichtig gegen.
Wir hoffen, euch mit diesen Tipps ein wenig geholfen zu haben und wünschen euch eine sichere Fahrt!