
Belgien – das kleine Königreich im Herzen Europas – begeistert mit Vielfalt auf kompaktem Raum. In kaum einem anderen Land lassen sich geschichtsträchtige Städte, idyllische Dörfer, kulinarische Highlights und beeindruckende Küsten so bequem mit dem Auto erkunden wie hier. Ob ein Wochenendtrip nach Brügge, eine Genusstour durch Flandern oder eine Fahrt in die grünen Ardennen: Wer mit dem eigenen Fahrzeug oder einem Mietwagen unterwegs ist, erlebt Belgien flexibel, unabhängig – und hautnah.
Die Infrastruktur ist hervorragend ausgebaut, die Distanzen zwischen den Highlights angenehm kurz. Perfekt also für spontane Abstecher und entspannte Tagesausflüge abseits der klassischen Routen. Hinzu kommen eine hohe Verkehrssicherheit sowie ein dichtes Netz an Tankstellen, Rastplätzen und Servicepunkten.
Und das Beste? Viele Top-Ziele – etwa Brüssel, Gent oder Antwerpen – liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt. So wird jede Fahrt durch Belgien zur persönlichen Rundreise voller Eindrücke. Auch für internationale Gäste ist das Land ein ideales Ziel für Autoreisen: schnell erreichbar aus Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden – und ideal für Kurzurlaube oder Zwischenstopps auf dem Weg ans Meer.
Kleines Land, große Erlebnisse – beim Autofahren wird Belgien zur ganz persönlichen Entdeckungsreise.
Inhaltsverzeichnis
- Verkehrsregeln für das Autofahren in Belgien: Das müssen Sie wissen
- Maut und Vignettenpflicht in Belgien – welche Regeln gelten beim Autofahren?
- Umweltzonen & Registrierungspflicht: Wann und wo Sie Ihr Auto anmelden müssen
- Mit dem Auto nach Belgien: Was ist bei der Einreise zu beachten?
- Parken in belgischen Städten: Das sollten Sie wissen
- Bußgelder in Belgien: Was kostet ein Verstoß?
- Sicher unterwegs: Tipps für Ihre Fahrt durch Belgien
Verkehrsregeln für das Autofahren in Belgien: Das müssen Sie wissen
Wer in Belgien mit dem Auto fährt, sollte sich vorab mit den wichtigsten Verkehrsregeln vertraut machen. Zwar ähneln viele Vorschriften denen anderer europäischer Länder, doch es gibt einige Besonderheiten, die man nicht unterschätzen sollte – etwa beim Tempolimit, beim Fahren in Umweltzonen oder bei Regen auf der Autobahn.
Tempolimits in Belgien: Wie schnell darf man fahren?
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Belgien richtet sich nach dem Straßentyp – und in manchen Fällen sogar nach dem Wetter. Generell gilt:
Bereich | Höchstgeschwindigkeit |
Innerorts | 50 km/h |
Außerorts (Landstraße) | 90 km/h |
Schnellstraße ohne Mitteltrennung | 90 km/h |
Schnellstraße mit Mitteltrennung | 120 km/h |
Autobahn | 120 km/h |
Hinweis: In der Region Flandern wurde die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen im Jahr 2017 von 90 km/h auf 70 km/h reduziert. |
Zusätzlich gilt: In Wohngebieten, „Zone 30“-Bereichen oder vor Schulen können deutlich niedrigere Tempolimits gelten. Diese Zonen sind in der Regel klar gekennzeichnet und sollten unbedingt beachtet werden – nicht nur aus Rücksicht, sondern auch zur Vermeidung von Bußgeldern.
Besonderheit bei Regen: Geschwindigkeit auf Autobahnen in Belgien
Eine Besonderheit beim Autofahren in Belgien betrifft das Tempolimit auf Autobahnen bei Regen: Statt der üblichen 120 km/h gilt bei nasser Fahrbahn eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h – unabhängig davon, ob entsprechende Schilder vorhanden sind.
Diese Regelung ist nicht in allen Ländern bekannt, wird in Belgien jedoch konsequent durchgesetzt. Wer bei Regen zu schnell fährt, muss mit Bußgeldern rechnen – selbst bei leichtem Nieselregen.
Tipp: Da Belgien zu den niederschlagsreicheren Regionen Europas zählt, lohnt es sich, die Geschwindigkeit bei Regen grundsätzlich anzupassen. Wer vorausschauend fährt, ist nicht nur sicherer unterwegs, sondern vermeidet auch unangenehme Überraschungen bei Verkehrskontrollen. |
Gurtpflicht, Handyverbot & weitere Vorschriften beim Autofahren in Belgien
Beim Autofahren in Belgien gelten viele bekannte Regeln – doch es gibt auch einige Besonderheiten, die speziell für ausländische Fahrende relevant sind. Wer sich vorab informiert, fährt sicherer und vermeidet unnötige Bußgelder.
- Sicherheitsgurte sind Pflicht – auf allen Plätzen: Alle Mitfahrende müssen angeschnallt sein, auch auf der Rückbank und auf kurzen Strecken. Die Polizei kontrolliert regelmäßig und konsequent.
- Handy nur mit Freisprecheinrichtung: Wer während der Fahrt das Smartphone in der Hand hält – auch im Stau oder an der Ampel – riskiert Strafen. Erlaubt ist nur die Nutzung über eine Freisprecheinrichtung.
- Kindersitze sind vorgeschrieben: Kinder unter 1,35 Metern Körpergröße dürfen nur in geeigneten Kindersitzen mitfahren. Fehlt die passende Sicherung, wird es schnell teuer.
- Alkoholgrenze: 0,5 Promille – für Fahranfänger sogar 0,2: Wer diese Werte überschreitet, muss mit Bußgeldern, Führerscheinentzug oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. In Belgien wird streng kontrolliert.
- Achtung beim Parken und Halten: Besonders in Städten wird das korrekte Parken genau überwacht – deshalb lieber einmal mehr überprüfen, ob man das Fahrzeug wirklich abstellen darf.
- Rauchen am Steuer ist tabu: Zwar wenig bekannt, aber klar geregelt: Wer während der Fahrt raucht, verstößt gegen die Verkehrsordnung.
- Sonderfahrstreifen beachten: Einige Fahrspuren sind nur bestimmten Verkehrsteilnehmern vorbehalten – etwa Fußgängern, Reitern oder landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Diese sind klar ausgeschildert.
- Tagfahrlicht nur bei schlechter Sicht erforderlich: In Belgien besteht keine generelle Pflicht zum Fahren mit Licht am Tag – es sei denn, die Sicht ist stark eingeschränkt.
Viele Regeln ähneln den deutschen – doch die Details machen den Unterschied. Wer sich gut vorbereitet, fährt nicht nur sicherer, sondern auch entspannter durch Belgien.
Maut und Vignettenpflicht in Belgien – welche Regeln gelten beim Autofahren?
Wer mit dem Auto durch Belgien fährt, darf sich freuen: Für private Pkw und Wohnmobile gibt es keine allgemeine Mautpflicht. Autobahnen und Schnellstraßen sind gebührenfrei nutzbar – ideal also für Roadtrips und spontane Streckenänderungen.
Eine Ausnahme bildet lediglich der Liefkenshoek-Tunnel bei Antwerpen. Für die Durchfahrt wird eine Gebühr erhoben.
Für Lkw über 3,5 Tonnen gilt hingegen ein separates, streckenabhängiges Mautsystem („Viapass“) mit verpflichtender On-Board-Unit – für normale Pkw und Reisende ist das jedoch nicht relevant.
Umweltzonen & Registrierungspflicht: Wann und wo Sie Ihr Auto anmelden müssen

In Belgien setzen mehrere Städte auf sogenannte Low Emission Zones (LEZ), um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern. Die Einfahrt in diese Umweltzonen ist nur mit vorheriger Online-Registrierung des Fahrzeugs erlaubt – und das gilt auch für ausländische Fahrzeuge, ganz gleich ob privat oder gemietet.
Diese Städte besitzen eine Umweltzone:
• Brüssel – mieten Sie hier Ihren Mietwagen in Brüssel
• Antwerpen – mieten Sie hier Ihren Mietwagen in Antwerpen
• Gent – mieten Sie hier Ihren Mietwagen in Gent
Die Registrierung erfolgt online über die offizielle Seite der jeweiligen Stadtverwaltung. Es ist keine Umweltplakette nötig – das Nummernschild dient als Grundlage zur elektronischen Erfassung. Wer ohne vorherige Anmeldung einfährt, riskiert hohe Bußgelder, da die Kontrolle unbemerkt per Kamera erfolgt.
Mit dem Auto nach Belgien fahren: Was ist bei der Einreise zu beachten?
Die Einreise nach Belgien ist für Personen in einem Auto unkompliziert – ob mit dem eigenen Wagen oder einem Mietfahrzeug. Dennoch sollten einige Dokumente und Ausstattungen griffbereit sein, um entspannt und regelkonform unterwegs zu sein.
Diese Unterlagen sollten Sie dabeihaben:
- Einen gültigen Führerschein
- Den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I)
- Einen Nachweis über den Versicherungsschutz – zum Beispiel die „grüne Karte“
- Vertragsdokumente für Mietwägen
Pflichtausstattung zum Autofahren in Belgien:
- Warnweste
- Warndreieck
- Verbandskasten
- Feuerlöscher (empfohlen – keine Pflicht)
Einfuhr und Mietwagenregelungen:
- Es gelten keine Beschränkungen für privat mitgeführten Kraftstoff im Tank.
- Bei Mietfahrzeugen sollten Sie prüfen, ob Auslandsfahrten laut Mietvertrag zulässig sind. Unsere Mitarbeiter in Ihrer SIXT Station helfen ihnen diesbezüglich gerne weiter.
Mit vollständigen Papieren und gut ausgerüstetem Fahrzeug steht Ihrer Reise nach Belgien nichts im Weg – egal ob Kurztrip nach Brüssel oder ausgedehnte Rundfahrt durch Flandern.
Das gibt es beim Parken in belgischen Städten zu beachten

In vielen belgischen Innenstädten ist Parkraum knapp – besonders in Umweltzonen oder historischen Altstädten. Wer sich vorher informiert, spart Zeit, Geld und Nerven.
Die wichtigsten Parkregelungen im Überblick:
- Blaue Zonen („Zone Bleue“):
Erkennbar an blauen Markierungen und Schildern. Hier ist die Parkscheibe Pflicht – meist mit Zeitlimit von 3 Stunden. - Gebührenpflichtige Parkflächen:
Durch farbige Linien gekennzeichnet. Parkschein gibt’s am Automaten oder via App wie „4411“ oder „Seety“. Gültigkeit wird häufig elektronisch per Kennzeichenscanner überprüft. - Anwohnerzonen („zones résidentielles“):
Nur für registrierte Fahrzeuge. Falschparken kann hier richtig teuer werden. Hier sollten Sie besser nicht parken. - Parkhäuser & P+R-Plätze:
In Städten wie Brüssel, Antwerpen oder Gent ist das Parken am Stadtrand meist günstiger – und ideal, um die City entspannt zu Fuß oder per Rad zu erkunden.
Tipp: Digitale Parkleitsysteme und Apps zeigen in vielen Städten freie Plätze in Echtzeit an. Besonders nützlich sind diese Apps:
- 4411 (Parken & Umweltzonen)
- Seety (digitale Tickets & Übersicht)
- Brussels Parking (Parkhausverfügbarkeit)
Bußgelder beim Autofahren in Belgien: Was kostet ein Verstoß?
Wer in Belgien gegen die Verkehrsregeln verstößt, muss – wie in vielen EU-Ländern – mit teils hohen Geldstrafen rechnen. Die Höhe hängt vom Vergehen ab, bewegt sich aber häufig im mittleren bis oberen zweistelligen oder sogar dreistelligen Bereich.
Besonders teuer wird es bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, vor allem innerorts. Auch das Handy am Steuer, nicht angeschnallte Mitfahrende oder fehlende Kindersicherung können schnell ins Geld gehen. Falschparken in Anwohnerzonen oder die Einfahrt in Umweltzonen ohne Registrierung wird ebenso streng verfolgt wie das Überfahren roter Ampeln oder gefährliches Überholen.
Für ausländische Fahrer gilt: Bußgelder können auch nachträglich im Heimatland vollstreckt werden – meist über den Mietwagenanbieter oder per Post. Bei Polizeikontrollen ist eine Zahlung direkt vor Ort möglich.
Tipp: Wer sich an die Regeln hält, ist nicht nur sicher unterwegs – sondern ist auch entspannter beim Autofahren in Belgien. |
Sicher unterwegs: Tipps für Ihre Autofahrt durch Belgien
Ob Städtetrip durch Antwerpen oder ein Wochenendtrip von den Ardennen nach Monschau – Belgien lässt sich mit dem Auto wunderbar und entspannt entdecken. Mit ein wenig Vorbereitung wird die Reise nicht nur komfortabel, sondern auch besonders reibungslos:
1. Tanken ohne Stress
Das Tanken in Belgien ist unkompliziert: Kartenzahlung ist Standard, viele Stationen sind rund um die Uhr als Self-Service geöffnet. Benzin heißt „Euro 95“ oder „E10“, Diesel einfach „Diesel“.
Tipp für Mietwägen: Im Zweifel kurz prüfen, welcher Kraftstoff benötigt wird.
2. Navigation: So kommen Sie gut an
Wer Belgien abseits der Autobahnen erkundet, sollte auf zuverlässige Navigation achten. Offline-Karten oder ein separates GPS-Gerät sind empfehlenswert – besonders in den Ardennen oder ländlichen Regionen mit schwachem Empfang.
3. Fahren in der Stadt: Gelassen durch die Gassen
In vielen belgischen Innenstädten trifft historisches Kopfsteinpflaster auf enge Straßen – mit etwas Umsicht aber gut zu meistern.
- In Kreisverkehren gilt meist: Vorfahrt für den Verkehr im Kreis.
- Straßenbahnen haben immer Vorrang – auch beim Abbiegen.
- Park+Ride-Plätze am Stadtrand sind eine clevere Alternative zum dichten Stadtverkehr.
4. Beste Reisezeit für Autofans
Ideal sind Frühling (April bis Juni) und Herbst (September bis Oktober): angenehme Temperaturen, weniger Verkehr und besonders stimmungsvolle Lichtverhältnisse – perfekt für entspanntes Autofahren in Belgien.
Entspannt und gut informiert mit dem Auto durch Belgien fahren
Ob Richtung Nordsee, in die Altstadt von Brügge oder tief hinein in die Wälder der Ardennen – Belgien bietet überraschend viel Abwechslung auf kurzer Strecke. Wer mit dem Auto unterwegs ist, erlebt das Land aus nächster Nähe: flexibel, unabhängig und im ganz eigenen Rhythmus.
Mit einem Mietwagen lassen sich die Highlights des Landes bequem erreichen – ohne Vignette, mit kurzen Distanzen und gut ausgebautem Straßennetz. Wer Umweltzonen beachtet, sich bei Bedarf registriert und die wichtigsten Verkehrsregeln kennt, ist für das Autofahren in Belgien bestens vorbereitet.
Ganz gleich, ob Sie ein Wochenende in Gent planen oder auf Roadtrip durch Flandern gehen – Belgien ist wie gemacht für spontane Abstecher und entspannte Entdeckungen beim Autofahren.
Also: einsteigen, losfahren – und die Freiheit auf vier Rädern genießen.
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