Mallorca ist bekanntlich das liebste Reiseziel der deutschen Urlauber und das verwundert nicht, denn schließlich hat die ca. 3.600 Quadratkilometer große Insel viele traumhafte Sandstrände zu bieten und liegt nur einen kurzen Flug entfernt. Doch Mallorca ist keineswegs flach. Im Gegenteil, im Tramuntana-Gebirge gibt es gleich elf Berggipfel mit einer Höhe von über 1.000 Metern und der höchste davon ist der Puig Major (1.445 Meter). Da dieser jedoch militärisches Sperrgebiet ist, kann man die Aussicht auf die Insel Mallorca zumindest von dort nicht bewundern.
Im Folgenden nennen wir euch gleich fünf tolle Aussichtspunkte mit ganz eigenen Charakteren. Mit einem Mietwagen sind sie auf Mallorca schnell und komfortabel erreicht. Ein Auto ist auch nötig, da die Linienbusse nur zwischen den größeren Städten und Gemeinden verkehren oder nur ein- bis zweimal am Tag fahren. Daher empfehlen wir euch, direkt nach Ankunft euren SIXT Mietwagen am Flughafen Palma de Mallorca in Empfang zu nehmen und damit die fantastische Insel zu erkunden!
[1] La Trapa
Das ehemalige Trappistenkloster La Trapa liegt abgelegen ganz in der südwestlichen Ecke der Insel und bietet bereits unterwegs einen umwerfenden Ausblick auf die Insel Sa Dragonera („die Dracheninsel“), die von unzähligen Eidechsen bewohnt wird. Viele sehen in der Form der Insel auch einen schlafenden Drachen, der quasi vor Mallorca im Meer liegt. Die gesamte Insel ist ein Naturpark und vom Fischerort Sant Elm kann man mit Booten hinüber fahren, um Sa Dragonera auf drei Wanderwegen zu erkunden.
Von der Inselhauptstadt Palma sind es über die Ma-1 nur 36 Kilometer bzw. 40 Minuten Fahrzeit bis nach Sant Elm, wo ihr euer Auto am besten in der Carrer Eolo parkt. Dann geht es für rund fünf Kilometer in ca. 90 Minuten bergauf bis zum alten Kloster, das bereits 1820 verlassen worden ist und wo ihr eine ausgedehnte Pause im Schatten machen könnt, um die Schönheit der Natur auf euch wirken zu lassen.
Achtung, es gibt zwei Wege zum Kloster: Einer führt über die unbefahrene Straße in vielen Serpentinen nach oben, der zweite ist nur für erfahrene und trittsichere Wanderer geeignet. Dieser führt am Berghang entlang und verlangt an einer Stelle auch das Klettern über einige in den Stein geschlagene Metallstufen – direkt über dem Abgrund, also passt bitte auf euch auf! Nach der Rückkehr nach Sant Elm lohnt es sich noch, in einem der hervorragenden Fischrestaurants direkt am Meer zu speisen und sich anschließend von den Strapazen am kleinen Badestrand zu erholen.
[2] Castell d’Alaro
Das Castell d’Alaro ist eine Burgruine in 817 Metern Höhe und seit 1931 ein spanisches Kulturdenkmal mit jahrhundertelanger Geschichte. Der Weg hinauf ist schweißtreibend, jedoch lohnenswert. Der Blick von oben ist phänomenal und bietet quasi einen 360-Grad-Rundumblick auf das Tramuntana-Gebirge. Auch Einheimische kommen am Wochenende oder an den Feiertagen gern hier hinauf und genießen die Abgeschiedenheit der alten Felsenburg.
Auch hier habt ihr die Wahl zwischen zwei Wegen hinauf. Beim ersten lasst ihr euer Auto an der Ma-2100 stehen (ungefähr auf Höhe des Hotels „L’Hermitage“ beim Ort Orient) und kommt von Norden oder ihr nehmt die südliche Route vom Dorf Alaro und fahrt die enge und kurvenreiche Straße bis zum Restaurant „Es Verger“, wo ihr die traditionelle mallorquinische Küche kosten könnt. Das Restaurant ist immer gut besucht von den Mallorquinern und von dort könnt ihr das Castell d’Alaro bereits auf dem Berggipfel über euch erkennen.
Wir empfehlen den Aufstieg von Norden her. Die knapp über zwei Kilometer lange Wanderung ist in ca. 45 Minuten zu schaffen. Von Palma aus erreicht ihr den Ausgangspunkt in ca. 35 Minuten (36 Kilometer). Nehmt dafür die Ma-13 bis zur Ausfahrt 17 nach Alaro und weiter Richtung Orient bis zum Schild „Coll d’Orient“, wo der Wanderweg beginnt.
[3] Cap Formentor
Das Cap Formentor ist der nördlichste Zipfel Mallorcas. Die 82 Kilometer lange Autofahrt bis zum Leuchtturm von Formentor dauert rund 90 Minuten und führt einmal quer über die Insel. Nehmt von Palma aus einfach die Autobahn Ma-13 in Richtung Norden und wechselt dann auf die Ma-2200. Da Formentor ein beliebtes Ausflugsziel bei allen Touristen ist, ist die Parkplatzsituation manchmal etwas problematisch und ihr müsst unterwegs möglicherweise den einen oder anderen Aussichtspunkt auslassen. Mit etwas Glück kann man aber auf dem Rückweg nochmal hier und dort Halt machen.
Euch erwarten schroffe Felsklippen und oft auch eine relativ raue See, da es im Norden von Mallorca doch etwas windiger und auch merklich kühler ist. Da die Straßen breit genug sind, ist die Fahrt entspannt, jedoch muss man mit langsamen Fahrzeugen hinter jeder Kurve rechnen, denn das Panorama verleitet viele zum Anhalten – oft auch mitten auf der Straße.
[4] Ermita de la Victoria
Die Ermita de la Victoria ist eine Eremitage und ein Wallfahrtsort am 2. Juli jeden Jahres. Vom Massentourismus bisher weitgehend verschont, bietet der hier beginnende (Rund-)Wanderweg immer wieder tolle Ausblicke auf das Cap Formentor und die Bucht von Pollenca. Die Natur ist wunderbar grün und unberührt. Folgt von Palma aus einfach immer der Ma-13 bis Alcudia, biegt dann in die Carrer de Xara ein („la Victoria“ ist ausgeschildert) und folgt der Straße bis zum Ende. Für die 60 Kilometer braucht ihr etwa eine Stunde mit dem Auto. SIXT hat seit kurzem auch eine Autovermietung in Alcudia.
[5] Puig de Randa
Der Puig de Randa ist ein ziemlich allein stehender Berg inmitten der ebenen Felder rund um die Stadt Llucmajor und gar nicht weit von der beliebten Playa de Palma mit seinen vielen Hotels, Bars und Clubs entfernt. Von der SIXT Autovermietung in Playa de Palma sind es ca. 26 Kilometer bzw. 40 Minuten Fahrzeit via Llucmajor und Randa zum Puig de Randa. Auf dem „heiligen Berg“ befinden sich gleich drei Klöster, wovon das Kloster Santuari de Nostra Senyora de Cura wohl das bekannteste ist, weil es sich auf dem Berggipfel befindet und praktischerweise einen großen Parkplatz direkt vor dem Eingangstor zu bieten hat. Aufgrund der exponierten Lage bietet sich der kurze Spaziergang um das Kloster herum an, denn ihr könnt in alle Richtungen blicken und an klaren Tagen vieles entdecken.
Für die Ausflüge (insbesondere nach La Trapa, zum Castell d’Alaro und ab der Eremita de la Victoria) ist es empfehlenswert, sich vorab über die Wanderwege und deren Beschaffenheit zu erkundigen. Insbesondere bei Hitze, die in den Sommermonaten nicht unüblich ist auf Mallorca, solltet ihr euch vorher genau überlegen, ob ihr die Anstrengung auf euch nehmen wollt. Informiert eure Unterkunft, wohin ihr unterwegs seid, nehmt ausreichend Wasser mit, ein paar Snacks schaden auch nicht, nutzt Sonnenschutz wie einen Hut, Sonnencreme, Sonnenbrille oder atmungsaktive lange Kleidung. Festes Schuhwerk ist ein Muss und zu guter Letzt solltet ihr auch ein funktionierendes Smartphone und einen Fotoapparat dabei haben. Damit seid ihr gut ausgerüstet und könnt euren Ausflug auch wirklich entspannt genießen.
Fotos und Text: Benjamin Wolf