Marokko ist ein einzigartiges Land mit einer unglaublichen Vielfalt an Landschaften, einer jahrhundertealten Kultur und äußerst gastfreundlichen Menschen, die Ihren Aufenthalt wirklich zu etwas Besonderen machen können. Durch Marokko zu reisen ist ein intensives Erlebnis in einem Kaleidoskop von Kultur, Architektur und Aromen, die Sie immer wieder überraschen werden – ganz unabhängig von der Jahreszeit und dem verfügbaren Budget. Diese Kombination wird Sie am Ende überzeugen.
Die Route, die wir Ihnen vorstellen, führt durch den zentral-östlichen Teil des Landes und verbindet zwei der vier „Reichsstädte“ von Marokko (der Name bezieht sich auf die Tatsache, dass sie in der Vergangenheit die Hauptstädte des Landes waren), nämlich Marrakesch und Fes. Die anderen beiden sind Rabat und Meknes. Was wir jedoch vorschlagen, ist keine Reise, die ausschließlich auf den Besuch der Stadtzentren abzielt, da die Hauptattraktionen entlang der Strecke von etwa tausend Kilometern liegen. Eine Landschaft unvergleichlicher Schönheit führt Sie vom westlichen Rand der Sahara und der Oase von Merzouga bis zur Atlaskette, durch die wunderschönen Rosenfelder des Dadestals und vorbei an alten Kasbahs, die dem Lauf der Zeit widerstehen und ihren ganzen Charme bewahren konnten. Urteilen Sie mit eigenen Augen und haben Sie eine gute Reise.
Marrakesch
Marrakesch ist zweifellos das Hauptziel für diejenigen, die den Süden Marokkos besuchen wollen. Dank seiner entspannten Atmosphäre und den bewachten Attraktionen, ist die Stadt ein Muss für jeden Touristen, um das Land kennenzulernen: exotisch, freundlich und voller Überraschungen.
Der berühmte Djemaa-el-Fna-Platz mit seinen Schlangenbeschwörern am Tag und seinen zahlreichen Essensständen in der Nacht ist ein authentisches Paradies, das die Liebhaber der Straßenküche den Kopf verlieren lässt. Aber auch ein Besuch der Medina (Altstadt) mit ihren geheimen Gärten, den Palmen und Schwimmbädern, Orangen- und Rosenbäume und dem Souk (Markt), ist sicherlich ein ebenso unvergessliches Erlebnis. Ganz zu schweigen von der Kotoubia-Moschee, dem Symbol der Stadt, aus deren Minarett fünfmal täglich die Stimme des Muezzin die Gläubigen an ihre religiösen Pflichten erinnert.
Für diejenigen, die sich entschieden haben, sich auf der Straße durch Marokko zu bewegen, gibt es auch einige ideale Ausflugsziele rund um Marrakesch. Beispielsweise das Ourika-Tal, das über den gleichnamigen Fluss bis zu den Ausläufern des Hohen Atlas erreicht werden kann, oder die schönen Ouzoud-Fälle (ca. 150 Kilometer nordöstlich von Marrakesch), die Ihnen eine angenehme Erholung von der Hitze der Stadt bieten, die besonders in den Sommermonaten sehr stark ist.
Aït-Ben-Haddou, Dadestal und Todra-Schlucht
Mit Ihrem Mietwagen können Sie, wenn Sie Marrakesch verlassen, in nördliche Richtung fahren und der Route nach Fes folgen – ohne Eile und ohne sich vorher festlegen zu müssen, wo Sie Ihre Zwischenpausen machen wollen. Auf dieser Route erreichen Sie zunächst die Region Ouarzazate, die Hauptstadt der lokalen Filmindustrie. Die Beliebtheit der Gegend ist vor allem auf die Anwesenheit der charmanten Kasbah von Aït-Ben-Haddou zurückzuführen. Dieser Vorposten, der sich entlang der alten Straße zwischen Marrakesch und der Sahara befindet und 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist heute eines der am besten erhaltenen Beispiele der traditionellen marokkanischen Tonarchitektur. Sie werden sicherlich die Kulisse einiger berühmter historischer Filme erkennen, darunter „Gladiator“, „Lawrence von Arabien“ und „Himmel über der Wüste“. Und wenn Sie durch die engen Gassen spazieren, werden Sie auf einige Handwerksläden stoßen oder Mitglieder der vier Familien kennenlernen, die in der Altstadt geblieben sind. Tipp: Um den Touristenansturm zu vermeiden, sollten Sie die Kasbah bei Sonnenaufgang oder -untergang besuchen.
Nördlich von Ouarzazate erreichen Sie nach wenigen Kilometern über die Route Nationale 10 (N10) das Dadestal, auch bekannt als „Tal der Rosen„. Die Wirtschaft der Region basiert auf dem Anbau der Centifolia-Rose, die in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts von einigen Parfümeuren und Industriellen aus der Provence eingeführt wurde und aus der nach der Ernte, die jedes Jahr zwischen April und Mai stattfindet, Essenzen und Produkte für die Kosmetik gewonnen werden. Weiter in nordöstlicher Richtung entlang der Täler der Flüsse Dades und M’Goun erreicht man nach 50 Kilometern El Kelaa, eine kleine Stadt, die von der Kasbah und unglaublich grünen Feldern umgeben ist. Wir sind 85 Kilometer von Ouarzazate entfernt, an der Straße nach Errachidia, vor den Toren der Wüste. Bereiten Sie sich auf ein intensives sensorisches Erlebnis vor, denn Sie sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, in den vielen Geschäften einzukaufen. Entdecken Sie die große Auswahl an Produkten und Souvenirs, die mit dem unverwechselbaren lokalen Aroma hergestellt werden. Wenn Sie hier nicht bleiben wollen, können Sie etwa 20 Kilometer weiterfahren und direkt nach Boumalne gelangen, einem Dorf auf etwa 1.500 Metern Höhe, das der ideale Ausgangspunkt ist, um zwei landschaftlich interessante Orte zu entdecken: die Todra-Schlucht und die Dadesschlucht.
Todra- und Dadesschlucht
Fans der amerikanischen Fernsehserie „Expedition Impossible“ werden Sie sofort erkennen. Etwa 60 Kilometer von Boumalne entfernt liegt die Todra-Schlucht, eine beeindruckende Kalksteinschlucht, deren Wände teilweise über 400 Meter hoch sind. Natürlich ist dieses Tal, auch Wadi genannt, eines der meistfotografierten Ziele in Marokko. Die letzten 600 Meter der Schlucht sind sicherlich die schönsten, mit schroffen Wänden, die an manchen Stellen nur zehn Meter voneinander entfernt sind. Dank des sehr harten und dauerhaften Kalksteins ist der Ort ideal zum Klettern. Achten Sie jedoch darauf, den richtigen Zeitpunkt für einen Besuch zu wählen, denn in der Regenzeit kann der Todra anschwellen, der sich durch den Talboden windet, was den Zugang möglicherweise erschwert. Um die Schlucht in ihrer ganzen Schönheit bewundern zu können, geben wir Ihnen den gleichen Rat wie für die Kasbah von Ait Benhaddou: Versuchen Sie früh am Morgen anzukommen, denn ab 11 Uhr kommen die ersten Touristenbusse an. Dann verwandelt sich das kleine Paradies in einen Markt unter freiem Himmel – sicherlich auch interessant, aber weit weniger faszinierend.
Ebenfalls in der Nähe von Boumalne, wenn Sie auf der R704 in Richtung Tamellat abbiegen, liegt die leicht erreichbare Dadesschlucht. Ein weiterer Ort mit einer einzigartigen landschaftlichen Wirkung. Der Hauptaussichtspunkt ist nach ca. 25 Kilometern erreicht, nämlich dort, wo die Schlucht sehr eng ist und die Straße beginnt, den Berg in vielen Kurven bis zum höchsten Punkt zu erklimmen. Gönnen Sie sich eine erfrischende Pause im Hotel am Berghang, von wo aus Sie einen atemberaubenden Blick auf die traumhafte Landschaft haben.
Sahara: Oase von Merzouga
Nach den Bergen und der Wüste ist die Oase von Merzouga für viele Touristen der Höhepunkt der Reise in Marokko und das trotz der vielen weiteren Sehenswürdigkeiten. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, auf den Sanddünen zu wandern – oder die wenigen Kilometer, die die Stadt Merzouga von den ersten Oasen trennen, auf dem Rücken eines Kamels zu reiten. Auch die Nacht unter dem Sternenhimmel im Lager der Beduinen zu verbringen, begleitet von den Geschichten der nomadischen Bevölkerung, hat seinen Charme. Die Oase von Merzouga, nur 30 Kilometer von der Grenze zu Algerien entfernt, ist sicherlich eine dieser Erfahrungen, die Sie für den Rest Ihres Lebens behalten werden.
Die eigentliche Agglomeration von Merzouga besteht aus einer kleinen Gruppe von Häusern, die von zwei Straßen durchzogen sind: eine, die von der Wüste nach Rissani führt, durch eine schwarze Steinwüste, und eine, in der die Touristen in den wenigen Geschäften, die sich dort befinden, Essen angeboten bekommen. Das Schauspiel der Dünen, auch Erg Chebbi genannt, ist unbeschreiblich, weil sie sich tagsüber von einem rosa Farbton zu Gold und dann zu Rot verfärben. Im Winter kann man zudem ein noch aufregenderes Schauspiel bewundern, denn in den Dünen bildet sich ein kleiner See, der Dayet Srji, der Hunderte von rosa Flamingos und Störchen anzieht.
Merzouga war in der Vergangenheit eine der wichtigsten Oasen, wo die Karawanen anhielten, die sich auf dem Weg zwischen dem Mittelmeer und südlich der Sahara befanden. Hier konnten sie sich ausruhen und Vorräte anhäufen, bevor sie den anspruchsvollsten Abschnitt der Wüste entlang der Hänge erreichten. Heute gibt es mehrere Hotels und einige von ihnen bieten spezielle Angebote für Ausflüge in die Wüste oder organisieren die Unterkunft in einem Biwakzelt in der Wüste. Sie können die Nacht auch in traditionellen Zelten verbringen, die von den Nomaden aus Ziegenhaar, Kamelfell und Schafswolle hergestellt werden. Die Nacht in einem Lager mit Berbermusik mitten in der Sahara zu verbringen, ist eines der Erlebnisse, die man nicht so leicht vergisst. Normalerweise wird bei diesen Ausflügen auch ein gemeinsames Abendessen am Lagerfeuer eingenommen und in der Morgendämmerung kehrt man mit den Kamelen nach Merzouga zurück.
Der Hohe und Mittlere Atlas: Midelt, Azrou und Ifrane
Von Merzouga in Richtung Norden lassen Sie die Stadt Er Rachidia hinter sich zurück und nach etwa 400 Kilometer erreichen Sie Fes. Unterwegs durchqueren Sie die Bergkette des Hohen und Mittleren Atlas. Auf dieser Strecke, die von einer wunderschönen Natur umgeben ist, voller Kontraste und mit tausend Farben, in der sich die Landschaften eines Landes abwechseln, manchmal rot, manchmal grün und üppig dank üppiger Palmenhaine, werden Sie die Stadt Midelt durchqueren, die aus touristischer Sicht nicht besonders berühmt ist, aber doch bekannt für den Anbau von Äpfeln und für das Vorhandensein kristalliner geologischer Strukturen in unglaublichen Farben. Midelt wurde von den Franzosen als Vorposten für den Bergbau (Blei, Gips und andere Mineralien) in den umliegenden Bezirken Ahouli und Mibladen gegründet und bereits 1930 an das Stromnetz und an eine Eisenbahnlinie angeschlossen, die es mit dem Mittelmeer verband.
Midelt liegt etwa 60 Kilometer vom Col du Zad entfernt, dem 2.158 Meter hohen Pass, den Sie auf der Nordseite der Atlaskette überqueren werden. Von hier aus, immer der N13 folgend, beginnt der Abstieg nach Azrou, einem Berberdorf im Herzen eines 53.000 Hektar großen Parks, auf einem Kalksteinplateau, das von Zedern- und Steineichenwäldern umgeben ist, die von einer großen Anzahl Makakenaffen bevölkert werden, die natürlich die Hauptattraktion dieses Ortes sind.
Bevor wir Fes erreichen, führt Sie unser Weg nach Ifrane, einer sehr eigentümlichen Stadt auf 1.650 Metern Höhe und auch als „kleine Schweiz Marokkos“ bekannt, nicht nur, weil Sie hier im Winter Skifahren können (ja, das ist sogar in Afrika möglich), sondern vor allem wegen der Architektur und Atmosphäre von starker europäischer Prägung, wo die Basare durch Chalets ersetzt werden, die an die typisch alpine Landschaft erinnern. Lassen Sie sich einen Spaziergang durch die dichten Zedernwälder des Atlas nicht entgehen, darunter der eindrucksvolle Cèdre Gouraud – die höchste Zeder Marokkos in Form eines Kerzenständers mit einem Seitenast, der zehn Meter hoch ist.
Fes, die geheimnisvolle Stadt
Fes ist nach Casablanca und Rabat die drittgrößte Stadt in Marokko und wird wie die meisten urbanen Zentren des Landes in Neustadt und Altstadt unterteilt: Letztere ist nichts anderes als die berühmte Medina von Fes el Bali mit ihrem üppigen Souk, wo man den Geist der glorreichen Vergangenheit einatmen kann. Durch das komplizierte Labyrinth führen viele Gänge, die sich durch die Stadt am Hang schlängeln. Die Medina hat trotz einiger neuer urbaner Eingriffe das gleiche Aussehen wie vor Hunderten von Jahren und in gewisser Weise folgt der Lebensalltag im Inneren noch immer dem alten Rhythmus.
Es ist empfehlenswert, zumindest zu Beginn einen lokalen Führer zu haben, der Ihnen die Stadt zeigen kann. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, sich in dem dichten Labyrinth der engen Gassen zu verlieren, aus denen sich die historische Agglomeration zusammensetzt. Eine unübersehbare Attraktion ist sicherlich die Gerberei Chouara mit dem „Tuschkasten“ (große Wannen zum Einfärben), wo noch heute der Großteil des berühmten Leders der Stadt hergestellt wird. In Fes sollten Sie zum Abschluss der Reise in einer einfachen Bar eine Pause einlegen und den Minztee trinken, der das marokkanische Nationalgetränk ist. Beobachten Sie das bunte Treiben, das hypnotisierend wirkt. Die Zeit scheint hier in Marokko teilweise stehengeblieben zu sein. Dafür hat sich jeder Kilometer dieser Reise wirklich gelohnt.
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